Montag 10.05.2010 beginn 22:00

RUNDFUNKCHOR Berlin

Berghain

    Mahabharata Eine Frau überlistet den Tod. Savitri gewinnt dem schönen Todesgott Djamal ihren Gatten Satjawan ab. Als ein Freund Gustav Holst (1874‑1934) ein Buch über die Heiligen Schriften der Inder in die Hand drückte, löste das einen anderthalb Jahrzehnte anhaltenden kreativen Rausch aus. Der englische Komponist lernte Sanskrit, um die Weisheit des Subkontinents aus den Quellen schöpfen zu können. 1907/08 schrieb und komponierte er die Kammeroper Savitri nach einer Episode aus dem Mahabharata, dem Nationalepos der Inder. Den Berliner Choreographen Lars Scheibner faszinieren an ihr die Allgegenwärtigkeit des Todes und des Lebens sowie die Fähigkeit des Menschen, Grenzen zu überwinden. Beim 6. Broadening-Projekt des Rundfunkchores wird das hautnah zu erleben sein. Das Drama entwickelt sich aus einem großen Fest mitten unter den Zuschauern. Lebende wie Tote bewegen sich durch das Publikum. Der Chor durchmisst die ganze Höhe und Weite des Berghains. Ätherische Klänge wehen wie Luft von einem anderen Planeten herein. Das Publikum lässt sich durch das ehemalige Heizkraftwerk treiben. Schlangenmenschen schwingen sich über uns in die Höhe und setzen jene Energie frei, die man braucht, um den Tod zu überlisten. Dieses Broadening-Projekt folgt Holsts Expedition an einen ungewöhnlichen Ort. Der Erdschwere des archaisch wirkenden Betonbunkers Berghain stemmt sich eine in die Höhe strebende Inszenierung entgegen. Das Leichte bricht das Schwere. Mehr Informationen: http://www.rundfunkchor-berlin.de/