Montag 22.06.2015 beginn 20:00

KOMETENMELODIEN: JENNY HVAL, CIRCUIT DES YEUX

Kantine am Berghain

  • Falko Teichmann Live dj
  • Circuit des Yeux l&l records
  • Jenny Hval sacred bones records
Think big, girl, like a king, think kingsize.“ JENNY HVALs neue Platte eröffnet mit einem Zitat der dänischen Dichterin Mette Moestrup, und ab da geht es immer weiter in Richtung Abgrund des Todes. Apocalypse, Girl ist eine halluzinogene Erzählung, irgendwo zwischen Fiktion und Wirklichkeit gedichtet, einem postoperativen Fiebersturm gleich, Tod und Wiedergeburt im Zeitraffer — erzählt in der Sprache grenzüberschreitender Popmusik. Jenny Hval hat ihren sehr persönlichen und intimen Klang seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums 2006 stetig entwickelt. Ihr 2013 auf Rune Grammofon erschienenes Innocence Is Kinky wurde seitens der Kritik geadelt, daneben arbeitete die Norwegerin an Büchern, Klanginstallationen und Kollaborationen mit Dichtern und bildenden Künstlern. Sprache ist für Hval zentrales Element, stets zerrissen zwischen Verletzlichkeit, Explosivität und völliger Erniedrigung.

Jenny Hval - Sabbath

Jenny Hval - That Battle Is Over

Zum zweiten Mal begrüßen wir CIRCUIT DES YEUX am Wriezener Bahnhof. 2014 erschien Overdue, das fünfte Album der 23-jährigen Musikerin Haley Fohr aus Chicago. Ebendieses brachte sie im Vorprogramm von Ben Frost auf die Berghain-Bühne, auch im Rahmen der Kometenmelodien rechnen wir mit einer Art klanglichem Bildungsroman. Mit ihrem eigenwilligen Popentwurf vereint Circuit des Yeux hypnotische Gitarrenexperimente, Fohrs charakteristisch tiefe Stimme, komplexe Orchestrierungen und verzerrte Klanghalluzinationen zu kraftvollen minimalistischen Arrangements, deren emotionale Dunkelheit Erinnerungen an die kühle Melancholie Nicos wachwerden lassen.

In Plain Speech

Einlass: 20 Uhr | Beginn: 21 Uhr | Resttickets an der Abendkasse 15€ RSVP via Facebook RSVP via Songkick Präsentiert von SPEX, taz, Auftouren.de, ByteFM, Noisey und Digital in Berlin Mit freundlicher Unterstützung der Musicboard Berlin GmbH. Fotos: Promo Kometenmelodien steht für die Euphorie, die im Hörer entsteht, wenn sie oder er Musik hört, die so noch nie da gewesen war – der eine heiße, neue Hihat-Sound, diese unfassbare Bassline, die unwirkliche, einmalige Stimme oder die Vereinigung vermeintlich disparater Stile. Kraftwerk veröffentlichten ihre Kometenmelodien im Jahre 1973 als Single unter dem Namen „Kahoutek – Kometenmelodie“. Die Begeisterung, welche die Entdeckung des Kometen „C/1973 E1“ durch den tschechischen Astromen Kohoutek in der Fachwelt auslöste, die Erwartung, dass jener Komet tatsächlich der am Hellsten strahlende Komet des 20. Jahrhunderts sein würde (er wurde es nicht) … dieser Glaube trägt auch die Veranstaltungen, die im Rahmen von Kometenmelodien stattfinden. Hit! And miss.