Das Paradies

Es sind die Kontraste, die Zwischenräume, die Florian Sievers alias Das Paradies ständig sucht und findet. Über seinem neuen Album Transit schwebt eine schwer zu greifende Klangwolke, an allen Ecken und Enden knarzt, zirpt und flackert es, mal bedrohlich, mal unheimlich und melancholisch, dann wieder wohlig warm. Da warten überall neue Soundcollagen, die auf- und wieder abschwellen, die vordergründig und hintergründig zugleich sind. In einem Atelier im Westen Leipzig hat sich Sievers sein Studio eingerichtet: Hier entsteht mitunter Film- und Theatermusik; hier arbeitet er für und mit anderen Bands und Musiker*innen an deren Songs und Sounds; und hier hat er auch die meisten Spuren für Transit eingespielt, Instrumente arrangiert, Collagen aus Geräuschen, Sounds und Glitches gebaut. Ob es einen Genrebegriff für sein Musik gibt? Das Paradies entfernt sich mit von dem, was in deutscher Musik sonst so geschieht. Als Referenz taugen deshalb wohl weniger deutschsprachige Acts, eher sind es The Notwist oder Unknown Mortal Orchestra. Womöglich ist Transit ein weiteres Beispiel, dass die Idee klassischer Genrezuschreibungen in der Musik auserzählt ist.