Tempers | Jessy Lanza

Wenn im November das New Yorker Duo Tempers in der Berghain-Kantine gastiert, dann harmonieren die großstädtische Tristesse und die kühle Musik von Jasmine Golestaneh und Eddie Cooper aufs Vortrefflichste. Beeinflusst von Post-Punk, Coldwave und Shoegaze wirkt der Elektro-Pop von Tempers mal dramatisch, mal kühl-distanziert und zuweilen auch treibend. An einem Album wird derzeit gearbeitet, bis dahin geben die beiden Singles „Eyes Wide Wider“ und „Strange Harvest“ den Hinweis, in welche Richtung sich die beiden entwickeln werden.

Musikalisch voll ebenbürtig – aber in Sachen Stimmung noch im Sommer zu verorten – wird Jessy Lanza den Abend eröffnen. Die Kanadierin hat gerade erst ihr Debütalbum Pull My Hair Back auf Hyperdub veröffentlicht. Musikalisch schlägt das natürlich in eine ganz andere Kerbe als alle anderen Labelveröffentlichungen: mal zarter, mal kraftvoller Soulgesang, dazu eingängiger Synthiepop und Reminiszenzen an Garage Beat – schon hat man einen Anwärter auf die heißesten Platten des Jahres.